Arbeit, Krise, Kapitalismus

Die Art und Weise, wie Arbeit organisiert wird, ist ausschlaggebend für alles Weitere. Die sich wiederholenden Krisen des Kapitalismus können nicht länger legitimiert werden. Es herrscht grausames Leid für Menschen und Umwelt. Warum ist das so und was können wir tun?

Welche Rolle spielt die Arbeitsorganisation?

Damit eine Gesellschaft existieren kann, müssen lebensnotwendige Dinge wie Lebensmittel, Trinken, Wohnraum, Kleidung und einige andere Sachen gegeben sein. Da nur die Zusammenarbeit der Menschen es ermöglicht, diese Dinge zu beschaffen, muss die zentrale Hauptaktivität – die Arbeit – gesellschaftlich organisiert werden, um produzieren zu können. Die grundlegende Voraussetzung für jedes menschliche Dasein ist also die Arbeit; sie legt den Grundbaustein für alle weiteren Entwicklungen. Die Produktion ist nicht allein die Aufrechterhaltung des menschlichen Lebens. Menschen verbringen einen Großteil ihres Lebens, Tag für Tag, mit arbeiten. Die Produktion ist also eine bestimmte Weise von Menschen, ihr Leben äußern. Deshalb ist die Art und Weise, wie die Produktion in einer Gesellschaft organisiert wird, maßgeblich für alles Weitere. Die Produktionsweise schafft die Möglichkeiten und setzt die Grenzen, auf denen alles andere, was die Menschen tun, angepasst ist. Sie entscheidet, wie Ressourcen und Macht verteilt sind und legt damit alle weiteren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aspekte fest. Sie bestimmt die gesamte Lebensweise der Menschen und wer sie sind.

Arbeit und Produktion im Kapitalismus

Arbeit gab es schon immer. Doch die Produktionsweise, wie wir sie heute kennen, hat sich erst mit der industriellen Revolution durch die Erfindung der Dampfmaschine entwickelt, mit der viel effizienter produziert werden konnte. Diese Maschinen konnten sich nur die Reichen leisten. Die wenigen Mittel zu Produktion, der Arbeitenden, wie Werkzeuge, Spinnräder und Webstühle, wurden wertlos. Das war der Anstoß zur Maschinerie und des Fabriksystems, welche später auf alle weiteren Industriezweige angewandt wurden.
So hat sich die Produktionsweise radikal verändert. Gesellschaften teilten sich immer weiter in zwei Klassen auf: Die Klasse derer, die im Besitz der Produktionsmittel, und damit im Besitz aller Maschinen, Rohstoffe, Fabriken für die Produktion der lebensnotwendigeDinge sind. Und die Klasse derer, deren Arbeitskraft eine Ware ist, die sie an die Besitzenden verkaufen müssen, um ihre Lebensgrundlage zu sichern. Diese Klassen stehen in einem ständigen Widerspruch zueinander, da sie jeweils einen größtmöglichen Teil des Werts erhalten möchten, den die arbeitende Klasse erzeugt. Sobald es den Besitzenden also möglich ist, werden die Löhne soweit es geht gekürzt. Der Staat hat die Aufgabe, diese Klassenwidersprüche aufrechtzuerhalten und die Ausbeutung zu reproduzieren. Zugeständnisse an die Arbeiter*innen-Klasse die nicht den Interessen der Kapitalist*innen dienen, werden nur auf Folge von Arbeitskämpfen und Protestaktionen gemacht.

Krisen; immer und immer wieder

Seit dem Beginn der kapitalistischen Produktion, gibt es regelmäßige Krisen, weil zu viel produziert wird. Da Arbeitende nur einen Teil von dem Wert als Lohn bekommen, den sie erzeugen, können die Unmengen an Waren auf lange Zeit unmöglich alle wieder gekauft werden. Der Grund, warum der Kapitalismus nicht schon längst kollabiert ist, ist, dass dieser Widerspruch überwunden werden kann, indem ein Teil des Profits, den die Arbeitenden erzeugt haben, wieder in die Produktion investiert wird und so ein neuer Markt geschaffen wird und so noch mehr produziert wird. So gibt es noch mehr Produkte und es kommt zu einer weiteren Krise. Immer und immer wieder. So kommt es paradoxerweise dazu, dass wir alles Nötige haben, und die Produktivkräfte so weit entwickelt sind, um tatsächlich ein gutes Leben für alle zu ermöglichen und doch steht der Kapitalismus sich selbst im Weg. Die schrecklichen Folgen der Krisen durch wirtschaftliche, finanzielle, soziale, politische, diplomatische so wie auch militärische Instabilität verursachen Verwüstung, Tod und Zerstörung in einem unvorstellbaren Ausmaß. Der aufkommende Faschismus gaukelt uns vor, dass andere Arbeitende schuld an alledem sein. Und zusätzlich, zu den ständigen Kriegen und Wirtschaftskrisen ist die Menschheit durch die Vergewaltigung des Planeten bedroht. In seiner ständigen Suche nach Profit hat das kapitalistische System die Luft, die wir atmen, die Nahrung, die wir essen, und das Wasser, das wir trinken, vergiftet. Es zerstört den Amazonas-Regenwald und die polaren Eiskappen. Die Ozeane sind mit Plastik erstickt und mit chemischen Abfällen verschmutzt. Tierarten sterben aus. Und die Zukunft ganzer Nationen ist in Gefahr.

Ist alles hoffnungslos?

Die Klasse der Besitzenden, der großen Kapitalist*innen, hat keinerlei soziale Verantwortung, außer ihren Privatbesitz zu verwalten und den Mehrwert einzustecken, der ihnen allein durch Ausbeutung hart schuftender Menschen zukommt. Sie ist wie ein Parasit, der entgegen jeder menschlichen Logik handelt. Das materielle Interesse dieser nutzlosen Klasse ist es, die kapitalistischen Produktionsverhältnisse, um jeden Preis aufrechtzuerhalten, während sie weder auf den Wert von Menschenleben noch auf das Verschonen der Umwelt Rücksicht nehmen können. Das Interesse jedes anderen, der nicht durch ein menschenfeindliches System profitiert, ist es, das Ausbeutungsverhältnis zwischen Eigentümer*innen und Arbeiter*innen vollständig zu beenden. Das private Eigentum an den Produktionsmitteln muss abgeschafft werden!
Der Kapitalismus ist längst an seine Grenzen gekommen und die Glücksversprechen wie: Erfolg durch Konkurrenz und Wohlstand durch Eigentum, kommen uns immer lächerlicher vor! Wir alle merken das erstarkende Gefühl von Ungerechtigkeit und Angst. Und, die Wahrheit ist, dass wir jedes Recht darauf haben wütend zu sein!
Uns muss klar sein, dass der Kapitalismus sich nicht von selbst abschaffen wird. Doch dass es so nicht weitergehen kann, ist klar. Das Vertrauen in den Kapitalismus haben wir schon längst verloren. Wir können keinen Kompromiss mit ihm eingehen. Die Widersprüche und die dadurch entstehenden Krisen können nicht reformiert werden. Der einzige Weg, um die Krisen des Kapitalismus loszuwerden, ist es, den Kapitalismus selbst loszuwerden.
Eine Welt, in der die Mittel zur Produktion nicht mehr länger im Besitz von Einzelpersonen sind, welche nur aus dem Profit gesteuerten System auf Kosten der Umwelt und durch Ausbeutung anderer handeln, sondern kollektiv verwaltet werden und den Bedürfnissen aller zugutekommen, ist möglich.
Eine Welt, in der wir die Technologie, das Wissen und die Ressourcen, die wir haben, dafür nutzen können, Probleme wie den Klimawandel und so weiter zu lösen ist möglich.
Eine bessere Welt, die frei von Unterdrückung, Ausbeutung, Ungerechtigkeit und Zerstörung ist, darf nicht länger eine abstrakte Vorstellung bleiben, denn wir wissen, wo die Ursachen für die Probleme liegen. Eine bessere Welt IST möglich!
Das ist die wunderbare Sache für die wir alle Kämpfen! Das ist es, was Kommunismus bedeutet! Doch wir können uns nur selbst befreien!
Organisiert Euch für ein gutes Leben für alle!